Weltkindertag 01.06.

Am internationalen Kindertag muss auch auf Kinderarbeit und ihre schwerwiegenden Folgen aufmerksam gemacht werden. Weltweit arbeiten ca. 160 Millionen Kinder zwischen 5 und 17 Jahren. Um diesen Missstand anzugehen, haben 187 Staaten im Sommer 2020 eine Konvention gegen die schlimmsten Formen der Kinderarbeit ratifiziert. Darin verpflichten sie sich, gefährliche Arbeiten, Prostitution, Sklaverei und den Einsatz von Kindersoldaten zu unterbinden.

Dennoch prognostiziert die Internationale Arbeitsorganisation (ILO), dass durch die COVID-19-Pandemie, die wirtschaftlichen Schocks und Schulschließungen die Zahl der arbeitenden Kinder bis Ende 2022 deutlich steigen wird. Arbeitende Kinder tragen das Risiko körperlicher und psychischer Schäden. Ihre Bildung und ihre Zukunftschancen werden beeinträchtigt. Dadurch rutschen sie häufig in einen generationsübergreifenden Teufelskreis von Kinderarbeit und Armut. 

In Deutschland ist Kinderarbeit grundsätzlich verboten. Alle Personen bis 14 Jahre dürfen keiner Erwerbstätigkeit nachgehen. Eine Ausnahme gibt es ab für Kinder ab 13 Jahren. Mit Einwilligung der Eltern dürfen sie leichten Beschäftigungen von zwei bis drei Stunden täglich im Zeitraum von 8 bis 18 Uhr nachgehen. Laut Jugendarbeitsschutzgesetz dürfen erst Jugendliche ab 15 Jahren beschäftigt werden. Allerdings mit klaren Einschränkungen und der Schulunterricht darf nicht ausfallen.

In Berlin ist für das Landesamt für Arbeitsschutz, Gesundheitsschutz und technische Sicherheit (LaGetSi) für die Einhaltung des Jugendarbeitsschutzes verantwortlich. Auf der Website finden sich weitere Informationen rund um Kinder- und Jugendarbeit. Außerdem kann die Behörde im kulturellen Bereich Ausnahmegenehmigungen erteilen, z.B. bei Aufführungen, Werbeveranstaltungen oder bei Aufnahmen im Rundfunk. 

Im internationalen Vergleich erscheint ausbeuterische Kinderarbeit zunächst kein schwerwiegendes Problem zu sein, jedoch muss gerade im illegalen Bereich genau hingeschaut werden. Dort werden teilweise bewusst Minderjährige eingesetzt, etwa im Drogenhandel oder der Prostitution.

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