Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) misst, wie viel produziert und verkauft wird. Aber sagt es wirklich etwas darüber aus, wie gut es den Menschen in unserer Stadt geht? Wir finden: Nein. Wer Lebensqualität ernsthaft erfassen will, darf nicht nur auf Zahlen zum Wirtschaftswachstum schauen – sondern muss auch Umwelt, Gesundheit und soziale Gerechtigkeit mitdenken.
Deshalb fordern wir einen Regionalen Wohlfahrtsindex (RWI) für Berlin. Dieser Index ergänzt das BIP und bildet umfassender ab, wie es um die tatsächlichen Lebensbedingungen in unserer Stadt steht. Andere Bundesländer – wie Brandenburg – machen es bereits vor.
Ein Berliner Wohlfahrtsindex soll unter anderem messen:
- den Wert unserer Ökosysteme und den Schutz der biologischen Vielfalt,
- die Kosten durch Umweltbelastungen wie Luftverschmutzung, Lärm oder Treibhausgase,
- soziale Faktoren wie Suchtprobleme, Verkehrsunfälle oder Kriminalität,
- die Folgen von Einkommensungleichheit,
- den Wert unbezahlter Arbeit – Hausarbeit, Kinderbetreuung, Pflege, Ehrenamt und Nachbarschaftshilfe.
So wird sichtbar, was im Alltag oft unsichtbar bleibt: dass ehrenamtliches Engagement, Sorgearbeit und eine intakte Umwelt genauso wichtig für das Wohlbefinden sind wie Wirtschaftswachstum.
Unser Ziel: Mit dem Wohlfahrtsindex bekommt Berlin ein Werkzeug, das die Lebensqualität der Menschen wirklich in den Mittelpunkt stellt. Denn was wir messen, entscheidet darüber, welche Politik gemacht wird. Und wir wollen eine Politik, die sich nicht nur an Profit orientiert – sondern an einem guten Leben für alle.
Den vollständigen Antrag finden Sie hier.