Internationaler Tag zur Beseitigung von Armut

Heute ist der internationale Tag zur Beseitigung von Armut. 
Armut ist leider auch in vielen Berliner Familien Alltag. Rund ein Viertel der Berliner Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren lebt in relativer Einkommensarmut. Armut hat weitreichende Folgen auf den Bildungsweg und auf die individuellen Chancen, auf die Freizeitgestaltung und auf die Gesundheit. 

Die strukturellen Entwicklungen des Arbeitsmarktes sind hier ein entscheidender Faktor, zum Beispiel durch die Ausweitung von prekären Beschäftigungen. Insbesondere Menschen mit einem niedrigen schulischen Bildungsniveau gelingt es seltener – trotz Arbeit – Armut zu vermeiden. Auch Alleinerziehende sind von Armut überproportional betroffen. 

Um Armut zu bekämpfen, müssen wir an den strukturellen Ursachen von Armut ansetzen. Jeder Mensch muss von seiner Arbeit leben können. Gute Arbeit muss die Bedingungen und die soziale Absicherung schaffen – auch im Alter – damit Menschen nicht so schnell in die Armut abrutschen können. Zudem muss der Arbeitsmarkt strukturell reformiert werden, um Lohndumping zu verhindern. 
Durch die Corona-Pandemie hat sich die Situation weiterverschärft. Gleichzeitig haben wir es aktuell mit steigenden Lebenshaltungskosten zu tun. Das zeigt die Dringlichkeit des Handlungsbedarfs auf. 

Gut, dass der bundesweite Mindestlohn Anfang des Monats angehoben wurde. Den Berliner Landesmindestlohn haben wir bereits auf 13 Euro angehoben. Auf Bundesebene freue ich mich, dass endlich die Kindergrundsicherung kommt, auf Landesebene wollen wir insbesondere bei der Ausbildung ansetzen und hier durch eine Ausbildungsgarantie und eine Ausbildungsumlage Jugendlichen helfen, gut in die Berufswelt zu starten.